Ingeborg  Osswald-Lüttin

„Die Farbe ist das Wichtigste, das Interessanteste ist der Mensch.“

 

Portraits sind eine herausragende Gattung im Werk Ingeborg Osswald-Lüttins. Aber sie betätigte sich auch als Karikaturistin erfolgreich.

Das Wesentliche zu sehen und zu verstärken war ihre Fähigkeit, die nicht zuletzt in ihren Landschaftsbildern, welche im Laufe der Jahre zunehmend an Bedeutung gewannen, zum Tragen kam. Ihre Landschaftsaquarelle sind ausgesprochen ausdrucksstark und intensiv in der Farbigkeit.

Ingeborg Osswald-Lüttin verstand es, Landschaft als Anlass zu nehmen, um autonome Farbkompositionen zu schaffen. Gegenständliches ist erkennbar, aber das Gemälde erschöpft sich nicht in dem Gegenständlichen. Das Wesentliche der Hegau- Bodenseelandschaft ist erkannt und findet sich als Abbreviatur in ihrem Bildgefüge wieder.

Die Gefahr, einen Sonnenuntergang naturalistisch zu malen und damit eben nur ein unzureichendes Abbild als Ersatz für ein sublimes Naturerlebnis zu schaffen, war die Malerin gar nicht erst eingegangen. Sie übersetzte wesentliche Elemente eines solchen Naturschauspiels in eine eigene Bildgesetzlichkeit und entging so der Falle des Kitsches.

Ingeborg Osswald-Lüttin studierte an der Kunstakademie Karlsruhe, wo sie auch ihren Lebensgefährten, den Maler Karl Osswald, kennenlernte. Beide fanden zu einer unverwechselbar eigenen Bildsprache. Die Malerin wurde anlässlich ihrer Initiative der Gründung einer Künstlergruppe - Forum Singen - mit dem Titel kämpferisches Weib in der Kunstszene unserer Region bedacht, was nicht nur das Kraftvolle, das auch ihren Bildern innewohnt, sondern auch das Kulturklima einer Region widerspiegelt.

Während Karl Osswald bereits 1972 verstorben war, war Ingeborg Osswald-Lüttin, Mutter von fünf Kindern, auch in hohem Alter noch künstlerisch aktiv gewesen. Sie verstarb im Jahr 2013.

 

 


Bilder anklicken!

 

 

Ingeborg Osswald-Lüttin

 

 

Ölbilder Aquarelle

 

Zeichnungen Druckgraphik

 

Herausgegeben von Paul Gönner für den Kunstverein Singen und der Stadt Singen

 

 

 Mit einem Text von Gerd Dietrich

 

„Ingeborg Osswald-Lüttin gehört seit Jahrzehnten zu den renommiertesten Künstlern des Bodenseeraums. Bis heute stellt sie ihr Können mit vielen wichtigen Beiträgen zu Ausstellungen und durch erfolgreiche Beteiligungen an Wettbewerben, wie auch als Karikaturistin und Buchillustratorin unter Beweis.

Ihr Talent, das sich schon früh mit der Faszination und dem Interesse an der Malerei paarte, konnte sie durch eine Akademieausbildung in Karlsruhe einen professionellen Rahmen geben. Ihre Lehrer waren dort Georg Siebert, Oskar Hagemann und nach 1945 Wilhelm Schnarrenberger.

An der Kunstakademie lernte Ingeborg Osswald-Lüttin auch ihren Mann den Maler und Kunsterzieher Karl Oßwald kennen mit dem sie 1952 nach Hilzingen-Riedheim zog.

Trotz der fünf Kinder, die sie großzog, bot ihr diese Künstlerehe den nötigen Freiraum und das Anregungspotential, sich als Malerin weiterzuentwickeln.

Sowohl was die Techniken betrifft als auch in der Wahl der Themen, zeichnet sich das Werk Ingeborg Osswald-Lüttins durch seine Vielfalt aus.

Neben Ölbildern, Pastellen, Aquarellen und Gouachen finden sich Linolschnitte und Radierungen, Kohle- und Tuschezeichnungen.

Thematisch bilden das Portrait und die Tier- und Landschaftsmalerei Schwerpunkte, wie auch immer wieder eine Vorliebe für das Groteske und die Karikatur ihren Ausdruck findet.

Ingeborg Osswald-Lüttins Umgang mit Farbe, Form und Linie zeigt sich stilistisch vom Expressionismus beeinflusst.

Körper und Gegenstände löst sich auf in kontraststarke, oft konturierte Farbflächen.

In jüngster Zeit hat sie in der Landschaftsmalerei eine skizzenhafte Arbeitsweise mit Ölfarben auf die Leinwand entwickelt.

Im Bereich der Zeichnungen und Karikatur war und ist Olaf Gulbransson ein Vorbild.

Über ihn fand Ingeborg Osswald-Lüttinzu einer Vereinfachung in der Wiedergabe, mit der sie in knapper Form, in rhythmisch lebhafter, doch dabei klarer Kontur ihre Themen in Szene setzt.“

 

Käufliche Bilder, eine Auswahl